Dein weißer Flügel
Ich stand am Abgrund,
als Dein Flügel mich umfing –
Weiß war ich ausgezogen damals
ganz weiß
habe mich schwarz gezeichnet
mit den Spuren der Zeit,
um und um;
Mein Weiß vergessen
bis es zum Schleier wurde
der mich verbarg,
mir fremd.
Da hast Du mir deinen weißen Flügel
um die Füße gelegt,
„lerne fliegen,
hast Du gesagt
erst dann wirst Du sicher sein
dass die Luft dich trägt.“
Aber der Flügel wollte nicht passen
Und ich kämpfte mit ihm
Vor mir, über mir
Unter mir
Immer war er zu groß und zu schwer,
meine letzte Bürde
die mich zu Boden warf
Als ich ihm endlich Glauben schenkte
Trug er mich
über den Abgrund
16-02-2014 – Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Autorin